Kultur

“Anne Will”: Dorthin verschwand Martin Schulz

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“CDU mit neuer Chefin – reicht das für einen Neustart?” lautete das Thema gestern bei “Anne Will”. Die Zuschauer stellten sich indes eine ganz andere Frage: Wohin verschwand Martin Schulz mitten in der Sendung?

Bei “Anne Will” sprachen die Gäste über das Thema “CDU mit neuer Chefin – reicht das für einen Neustart?”

Plötzlich war der weiße Sessel im TV-Studio leer – und Martin Schulz weg. Nach einem Einspieler zur Parteitagsrede der neuen CDU-Vorsitzenden Annegret Kramp-Karrenbauer in der ARD-Sendung “Anne Will” zeigte die Kamera bei Minute 49:30, dass der frühere SPD-Chef fehlte. Hatte er einen wichtigen Anruf bekommen? Oder war ihm die Diskussion über einen Neustart der CDU und die schwierige Lage der von ihm mit ausgehandelten großen Koalition schlicht zu langweilig?

Kramp-Karrenbauer arbeitete sich derweil an FDP-Vize Wolfgang Kubicki und dem Journalisten Gabor Steingart ab. “Die Art und Weise, wie hier gesprochen worden ist, begleitet mich schon mein ganzes Leben lang”, sagte sie. Manchmal werde über Frauen geredet, als “wären wir eine bemitleidenswerte Minderheit”, ergänzte “AKK”. “Wir sind mehr als die Hälfte der Bevölkerung, das will ich an dieser Stelle mal ganz deutlich sagen.”

Dann, bei Minute 51:05, huschte Schulz durch die Kamera und nahm wieder neben Kramp-Karrenbauer Platz.

Kramp-Karrenbauer stört’s nicht

“Herr Schulz ist kurz draußen gewesen, aber sofort wieder reingekommen – willkommen”, sagte Will. Applaus. Kramp-Karrenbauer redete ungerührt weiter. Nachfrage im Büro Schulz, was war da los? Antwort: “Er war nur kurz auf Toilette.”

In seiner Partei ist angesichts des Umfrageabsturzes auf 14 Prozent und Unmut über die SPD-Vorsitzende Andrea Nahles bei einigen die Sehnsucht nach Schulz und dessen Vorgänger als Parteichef, Sigmar Gabriel, schon wieder groß. An der Basis sind sie gefragte Redner.

Schulz machte bei “Anne Will” deutlich, dass das knappe Ergebnis von 51,8 Prozent für die neue CDU-Chefin beim Sieg über Friedrich Merz kein Nachteil sein müsse. “100 Prozent sind jedenfalls kein empfehlenswertes Ergebnis, weil es kein ehrliches Ergebnis ist”, sagte der einst als Heilsbringer gefeierte Schulz mit Blick auf sich selbst. “Ich wünsche Frau Kramp-Karrenbauer, dass Sie jetzt Loyalität bekommen von denjenigen, die Ihren Weg nicht mitgehen wollten, inhaltlich. Das haben andere Parteivorsitzende nicht erlebt”, sagte Schulz. Er spielte damit wohl auch auf sein eigenes Schicksal an.

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