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Djokovic fegt Pouille vom Platz

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Der Tennis-Weltranglisten-Erste aus Serbien ist der Gegner von Rafael Nadal im Endspiel der Australian Open. Im Halbfinale macht Novak Djokovic mit dem französischen Außenseiter Lucas Pouille kurzen Prozess.

Es war eine eindeutige Angelegenheit, das zweite Halbfinale der Australian Open in der Rod Laver Arena von Melbourne. Novak Djokovic brauchte gerade einmal 83 Minuten, um den Showdown der Tennis-Giganten perfekt zu machen. Der Weltranglistenerste aus Serbien deklassierte den bemitleidenswerten Franzosen Lucas Pouille im Halbfinale mit 6:0, 6:2 und 6:2 und folgte seinem bislang ebenso überragenden Dauerrivalen Rafael Nadal ins Endspiel der Australian Open am Sonntag (9.30 Uhr MEZ).

“Ich würde definitiv Tickets dafür kaufen”, scherzte Djokovic nach seiner Machtdemonstration in Melbourne. Der 31-Jährige greift gegen den Spanier nach seinem siebten Titel, mit dem er zum alleinigen Rekordchampion in Melbourne aufsteigen würde. Nadal hatte bereits einen Tag zuvor zum fünften Mal das Finale des Grand-Slam-Auftakts erreicht, er kannte beim 6:2, 6:4 und 6:0 gegen den griechischen Jungstar Stefanos Tsitsipas keine Gnade.

Demonstration der Stärke

Djokovic präsentierte sich ähnlich dominant wie sein langjähriger Rivale 24 Stunden vorher. Nur bei seinem ersten Aufschlagspiel hatte der Favorit Probleme, dann rauschte er in nur 23 Minuten durch den ersten Satz. Pouille wusste in seinem ersten Grand-Slam-Halbfinale kaum, wie ihm geschah und schien auch nervös. Der 24 Jahre alte Schützling der früheren Weltranglisten-Ersten Amélie Mauresmo gab mit einem Doppelfehler seinen Aufschlag ab und schenkte Djokovic im ersten Vergleich der beiden auch ansonsten zu viele Punkte.

Lucas Pouille: entschlossen, aber letzlich chancenlos

Zum 1:1 im zweiten Satz machte der Weltranglisten-31. nach den ersten guten Aktionen sein erstes Spiel. Bei angenehmen 25 Grad – fast 20 weniger als noch zur Mittagszeit – agierte Djokovic von der Grundlinie aus aber nahezu fehlerfrei und profitierte beim 3:1 vom nächsten Doppelfehler von Pouille. Das Tempo des exzellent aufschlagenden und präzise die Bälle verteilenden Djokovic blieb einfach zu hoch. Der nach seiner Ellenbogenoperation und einer langen Pause im vorigen Jahr wiedererstarkte Wimbledon- und US-Open-Champion sparte wie schon beim Aufgabesieg gegen den Japaner Kei Nishikori im Viertelfinale Kraft. Damit dürfte auch der eine Tag mehr Pause, den Nadal vor dem Endspiel hat, nicht ins Gewicht fallen.

Im dritten Durchgang ballte Djokovic die Faust nach dem Break zum 3:1 und stieß einen Schrei aus – es war praktisch die Entscheidung. Wenig später machte Djokovic den Einzug in sein schon 24. Grand-Slam-Endspiel perfekt.

Nadal kann kommen

Rafael Nadal: bei den Australian Open in Top-Form

Der klare Sieg des Serben über Pouille war wie eine Kampfansage an Nadal, der in diesem Jahr im Melbourne-Park noch ohne Satzverlust ist. Djokovic war bislang etwas weniger souverän, aber ebenfalls ungefährdet durch das Turnier gerauscht. Im Halbfinale bewies er eindrucksvoll, dass er die Favoritenrolle nicht leichtfertig Nadal überlassen will.

“Das war definitiv eines der besten Matches, das ich je auf diesem Court gespielt habe. Alles hat heute funktioniert”, sagte Djokovic. Ganze fünf vermeidbare Fehler unterliefen Djokovic, der bisher die Australian Open immer gewonnen hatte, wenn er einmal ins Halbfinale gelangt war. Den letzten seiner sechs Titel holte er 2016. Derzeit führt er die Rekordlisten in Melbourne gemeinsam mit dem Schweizer Roger Federer und dem Australier Roy Emerson an.

Nadal hat dagegen erst einen Titel Down Under zu Buche stehen: 2009 gewann der Mallorquiner, danach kassierte er drei Finalniederlagen. Eine davon ist in die Geschichtsbücher eingegangen. 2012 standen sich Nadal und Djokovic 5:53 Stunden lang gegenüber, ehe der Serbe mit 5:7, 6:4, 6:2, 6:7 (5:7), 7:5 gewann. Kein einziges Endspiel der Grand-Slam-Historie dauerte je länger, das Marathon-Match war aber nur eines von vielen epischen Aufeinandertreffen der Superstars. In der Bilanz liegt Djokovic mit 27:25 Siegen knapp in Führung, kein anderes Duell hat es in der Geschichte des Profitennis häufiger gegeben.

ck/sn (sid, dpa)

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