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Er nannte sich ,Dr. Schmidt‘: So brachte ein Fake-Anwalt Firmen um Millionen!

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Jahrelang hat er sich als vermeintlicher Rechtsanwalt ,Dr. Schmidt‘ ausgegeben und so Firmen Millionen Euro abgeknöpft. Die Polizei ist dem Franzosen aber auf die Schliche gekommen:

Stuttgart – Bereits vor drei Jahren haben die Ermittlungen gegen den Millionenbetrüger gestartet. Die Recherchen von Staatsanwaltschaft Stuttgart und Landeskriminalamt Baden-Württemberg haben die Ermittler über die Bundesgrenze hinaus und letztlich zu dem nun verurteilten Mann geführt. 

Unternehmen um Millionen Euro gebracht!

Wie HEIDELBERG24* berichtet, hatte der Verurteilte als Bandenmitglied von Tel Aviv aus insgesamt sieben deutsche Firmen, davon zwei in Baden-Württemberg,um rund 10 Millionen Euro betrogen. Im Mai 2017 wurde er während einer Tat vom BKA und der israelischen Polizei identifiziert und festgenommen. 

Der Täter nutzte die so genannte ,Fake President‘- oder ,CEO-Fraud‘-Masche: Dabei gab er sich als vermeintlicher Rechtsanwalt ,Dr. Schmidt‘ aus. Übers Telefon gewann er das Vertrauen von arglosen Beschäftigten der betroffenen Firmen und konnte so erreichen, dass diese Millionenbeträge ins Ausland überwiesen. 

Betrüger zu Freiheitsstrafe verurteilt 

Wie die Polizei am Montag (11. Februar) berichtet, hat das Landgericht Stuttgart den Franzosen am 6. Februar wegen gewerbs- und bandenmäßigen Betrugs zu einer Freiheitsstrafe von fünf Jahren und drei Monaten verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

„Dieses Urteil mit einer so empfindlichen Haftstrafe ist eine klare Botschaft an organisierte Millionenbetrüger, die mit der Fake-President-Masche bei Unternehmen hohe Geldsummen ergaunern. Zugleich ist es auch eine Bestätigung der akribischen und konsequenten Ermittlungsarbeit von Staatsanwaltschaft und Polizei!" meint LKA-Präsident Ralf Michelfelder das Urteil gegen einen 52-jährigen französischen Staatsangehörigen. 

Gegen einen weiteren Mittäter läuft derzeit ein von der Staatsanwaltschaft Stuttgart betriebenes Auslieferungsverfahren.

Mit diesem Urteil wird zum zweiten Mal eine empfindliche Haftstrafe gegen Täter dieser Betrugsmasche in Baden-Württemberg verhängt. Erstmals war im Februar 2018 eine Angeklagte vor dem Landgericht Stuttgart zu einer rechtskräftigen Freiheitsstrafe von fünf Jahren verurteilt worden.

Mehr zur ,Fake-President-Masche‘

Die Täter der Fake-President-Masche wissen, dass in mittleren und großen Unternehmen der gesamte Zahlungsverkehr nahezu ausschließlich elektronisch erfolgt. Im Vorfeld der Attacke spionieren sie Unternehmen deshalb gezielt aus. Dazu werten sie zum Beispiel öffentliche Auftritte, Interviews, Webseiten und Social-Media-Profile aus, um beispielsweise Vorstandschefs oder Geschäftsführer möglichst authentisch imitieren zu können. Die Mitarbeiter werden dann psychologisch unter Druck gesetzt, so dass sie unbemerkt in die Falle tappen. 

Michelfelder betont, dass diese Täter in perfider Weise das Vertrauen und die Kultur der Unternehmen unterwandern. Mit seinen weltbekannten Großunternehmen und tausenden erfolgreichen kleinen und mittelständischen Betrieben sei Baden-Württemberg als eine der führenden Wirtschaftsregionen in Deutschland und Europa von dieser Betrugsmasche naturgemäß betroffen.

Immer wieder Fallen Firmen der fiesen Masche zum Opfer

Allein in denletzten vier Jahren fallen rund 750 Unternehmen in Baden-Württemberg auf diese Masche rein. Laut Polizei sind die Täter in etwa 90 Fällen erfolgreich und verursachen so Schaden von etwa 50 Millionen Euro. 

*HEIDELBERG24 ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.

pol/jol

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