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Jiri Pavlenka ist Bremens Anker

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Jiri Pavlenka hat sich einen festen Platz im Tor von Werder Bremen erkämpft. Im Nationalteam Tschechiens will er auch zum Zug kommen. Dafür benötigt der 26-Jährige aber mehr internationale Erfahrung – mit den Hanseaten?

Diese Spieleröffnung ging völlig daneben. Mitte der ersten Halbzeit des Spiels Werder Bremen gegen den FC Augsburg flog der Ball von Jiri Pavlenkas Fuß zwar mit viel seitlichen Schnitt und doch direkt ins Seitenaus. Die Leute im Bremer Weserstadion stöhnte aber weder, noch ließen sie ihrem Entsetzen auf andere Weise freien Lauf. Zum einen führte ihr Klub gegen de FCA bereits mit 3:0, zum anderen hat sich der Tscheche in seinen eineinhalb Jahren an der Weser ein so großes Standing erworben, dass er sich auch einmal einen Flüchtigkeitsfehler erlauben darf.

Pavlenka ist die unangefochtene Nummer eins im Werder-Team, und er ist dabei, die alte Torhüter-Tradition bei Werder fortzusetzen. In dem Nord-Klub hat Kontinuität einen hohen Stellenwert – auch bei den Torleuten. Dieter Burdenkski, Oliver Reck, Frank Rost, Tim Wiese sind alles Keeper, die sich in der 120-jährigen Geschichte des Klubs einen Namen gemacht und einen hohen Stellenwert und sogar Legendenstatus im Verein erarbeitet haben. Nun ist Pavlenka auf bestem Wege dahin – wenn er den Bremern noch länger erhalten bleibt.

Stark gegen Dortmund

Bereits im vergangenen Sommer soll der FC Barcelona ein Auge auf den 26-Jährigen geworfen haben und wollte ihn als Ersatztorhüter von Marc-André ter Stegen verpflichten. Keine Frage: Hätte Pavlenka das Angebot der Katalanen angenommen, er würde heute wohl deutlich mehr verdienen als in Bremen. Jedoch sagte er im vergangenen November: “Ich lese natürlich gerne, dass ich für so einen großen Klub interessant sein soll. Aber ich konzentriere mich nur auf Werder Bremen und interessiere mich nicht für irgendwelche Schlagzeilen.”

Zuletzt hatte Pavlenka im DFB-Pokalspiel bei Borussia Dortmund nochmal deutlich seinen Stellenwert für die Werder-Familie unter Beweis gestellt. Mit zwei gehaltenen Schüssen im Elfmeterschießen verhalf er seinem Team zum Einzug ins Viertelfinale. Und trotz des deutlichen 4:0-Sieges musste Pavlenka auch gegen den FC Augsburg mehrfach sein Können zeigen, um einen Gegentreffer zu verhindern.  

Mangelnde internationale Erfahrung

Spätestens nach dieser Saison dürfte sich Pavlenka, der in Bremen noch einen Vertrag bis 2021 besitzt, erneut mit der Frage konfrontiert sehen, ob er seine Erfolgsgeschichte an der Weser fortführen will, oder ob seine Reise irgendwo bei einem Spitzenklub in Europa weitergeht. An Angeboten dürfte es für Pavlenka jedenfalls nicht mangeln, auch wenn sein Marktwert mittlerweile von 1,5 auf 10 Millionen Euro gestiegen ist. Zwar fühlt sich der Tscheche erklärtermaßen wohl in Bremen, doch dürfte bei seiner Entscheidungsfindung viel davon abhängen, ob Werder in der kommenden Saison in einem internationalen Wettbewerb vertreten sein wird. Denn internationale Erfahrung fehlt Pavlenka noch auf seiner persönlichen Agenda.     

Sein großes Ziel ist es, auch im Tor des tschechischen Nationalteams als Nummer eins zu stehen. Pavlenkas Konkurrenten sind Tomas Vaclik vom FC Sevilla und Tomas Koubek von Stade Rennes. Pavlenkas internationale Erfahrung begrenzt sich bislang auf acht Länderspiele und vier Partien mit Slavia Prag in der Europa-League-Qualifikation. In diesem Bereich will und muss er sich noch verbessern. Gut, dass er es zu großen Teilen selbst in der Hand hat, ob er in der kommenden Saison mit Werder Bremen international spielen darf. 

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