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Lärmgegner vergleichen Rheinland-Pfalz mit der DDR

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Die Bürgerinitiative „Pro Rheintal“ fordert von Ministerpräsidentin Malu Dreyer mehr Engagement im Kampf gegen Bahnlärm. Mit ihrem DDR-Vergleich dürften sie indes für Ärger sorgen.

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MAINZ/BOPPARD – Die Bürgerinitiave „Pro Rheintal“ fordert von der Landesregierung mehr Engagement im Kampf gegen Bahnlärm. Der Vorsitzende der BI, Frank Gross, forderte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) in einem offenen Brief auf, „sich für das Hier und Jetzt in Sachen Bahnlärm“ einzusetzen. Es bringe wenig, über Ausweichstrecken zu diskutieren, für die es nach geltendem Recht überhaupt keine Grundlagen gebe, „und die Beseitigung der wahren Not der Menschen, die Tag und Nacht vom unerträglichen Bahnlärm belastet werden, von Jahr zu Jahr, von Jahrzehnt zu Jahrzehnt zu verschieben“.

Die Lärmgegner verweisen auf den Eisenbahn-Experten Professor Markus Hecht (TU Berlin). Demnach sei es möglich, mit verträglichen Budgets den Bahnlärm um bis zu 30 Dezibel zu reduzieren und damit den Bahnlärm auf ein Zehntel zu senken. Jeder, der die lauten und die eher „leiseren“ Waggons auf der Strecke vergleiche, erlebe einen „hörbaren Unterschied wie Tag und Nacht“.

Die rheinland-pfälzische Landesregierung gelte in Bahnkreisen als „pflegeleicht“, stichelte Gross. „Wenn man heute nach Bayern fährt, ist es, als fahre man in eine andere Welt, während Rheinland-Pfalz immer mehr der ehemaligen DDR gleicht.“ Der schönste Landstrich der Welt, das Rheintal, drohe zu einem „Frachtkanal“ zu verkommen.

Gross schrieb der Ministerpräsidentin, dass viele Menschen, gerade jetzt im Sommer und vor allem nachts, durch Schlafentzug krank würden. „Das Land ist im Regionalverkehr ein großer Kunde der Bahn – setzen Sie Ihre Ansprüche durch und verlangen Sie effektiven Lärmschutz durch Maßnahmen an der Quelle, damit das Rheintal und seine Menschen sich nachts wieder erholen können.“

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