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Super Bowl: New England Patriots gewinnen Abwehrschlacht gegen Los Angeles Rams

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Am Ende sind die Patriots zu stark: In einem schwachen Super Bowl bestimmt New England das Geschehen. Quarterback-Oldie Tom Brady wird damit zum Rekord-Mann.

So richtig nimmt man ihm es nicht ab. Tom Bradys Vokabular klingt eine Spur zu enthusiastisch, zu unbedarft – und das nach nun sechs Titeln in der NFL. “Es war ein unglaubliches Spiel”, sagt der inzwischen 41-jährige Star-Quarterback im ersten Interview nach dem Spiel. Er lobt die Defensive der Rams und kann zugleich nicht glauben, dass er auch dieses Finale gewonnen hat. “Ein Traum wird wahr für uns alle”, sagt Brady, der diesen Traum eigentlich längst kennen sollte. Schließlich ist das Jubeln am Ende des größten amerikanischen Sportereignisses eine hübsche Gewohnheit geworden für den “GOAT”, den Größten aller Zeiten, wie ihn Mitspieler J.C. Jackson wenig später nannte. Vielleicht war die nahezu kindliche Freude Bradys ein Ergebnis dieses ebenso engen wie zähen Spiels um den 53. Super Bowl.

“Wir haben heute hart kämpfen müssen”, beschreibt Brady das, was sich in den 60 Minuten Spielzeit zuvor abgespielt hat. Dass die New England Patriots am Ende mit 13:3 gegen die Los Angeles Rams triumphieren, damit zum sechsten Mal den Super Bowl gewinnen und so mit den Rekordsiegern der Pittsburgh Steelers gleichziehen hing vor allem mit den Ereignissen gegen Spielende zusammen. Denn eigentlich erst in den letzten Minuten dieser Partie kam so etwas wie Spannung und Fahrt auf. Insgesamt prägten die Defensivreihen die erste Hälfte, besonders Rams-Quarterback Jared Goff enttäuschte. Nach einem erfolgreichen Field Goal durch Stephen Gostkowski gingen die Patriots mit einer 3:0-Führung in die Pause. Was im Fußball deutlich wäre, ist im Football nahezu Minusrekord: Nur im Super Bowl von 1975 gab es zwischen den Steelers und den Minnesota Vikings weniger Punkte (2:0).

Es folgte die große Halbzeitshow des Super Bowl LIII, die allerdings mehr optisch als musikalisch groß war. Maroon 5-Sänger Adam Levine mühte sich nach Kräften, flankiert von den reichlich protzig auftretenden Rappern Travis Scott und Big Boi (Pelzmantel, Cadillac, Kettchen, viel Feuer), suchte denk Körperkontakt zu den Fans und zog am Ende sogar sein Shirt vom über und über tätowierten Oberkörper – doch der Eindruck vieler Fans, die die Show in den sozialen Netzwerken kommentierten war: das war nix. Bezeichnend: Am meisten Applaus erhielt die Zeichentrickfigur Spongebob, die für ein paar Sekunden im Hintergrund über den Bildschirm flimmerte.

Auch nach der Pause wurden die Fans in der sündhaft teuren Mercedes Benz Arena von Atlanta (1,31 Milliarden Euro Baukosten) nicht gerade mit Football-Spielkunst verwöhnt. Die Defensivreihen ließen wenig zu, die Offensive war geprägt von Fehlern und Stillstand. Bei den Rams ließ vor allem Jared Goff viele Fans entsetzt zurück: Kaum ein Pass von ihm kam an. Sein Spiel wirkte fahrig, nervös und unsicher. Seine Fehlpässe bereiteten den Patriots schließlich den Weg, denn so erhielten sie mehr Chancen zum Touchdown. Und der fiel dann auch – sieben Minuten vor dem Ende.

Vor gut 70.000 Zuschauern war es Runningback Sony Michel, der nach guter Vorbereitung von Brady im Versuch zuvor die noch fehlenden zwei Yards in die Endzone überwand, Stephen Gostkowski sorgte mit dem Extrakick für das 10:3 – die Vorentscheidung.

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Brady und Belichick werden in der kommenden Saison versuchen, mit den Patriots Pittsburgh hinter sich zu lassen und alleiniger Rekordhalter zu werden. Superstar Brady hat angekündigt bis 45 spielen zu wollen, auch Belichick will weitermachen.

Später mehr auf dw.com

 


  • American Football – ein simples Spiel?

    Spielidee

    Das Spielfeld ist 100 Yards lang. Das angreifende Team hat jeweils vier Versuche, um zehn Yards weiter zu kommen. (First, Second, Third and Fourth Down). Gelingt das, gibt es wieder vier Versuche für die nächsten zehn Yards. Der Ball kann getragen oder gepasst werden. Ziel ist die Endzone an der Kopfseite des Spielfelds. Dahinter stehen die Torstangen, durch die Field Goals erzielt werden können.


  • American Football – ein simples Spiel?

    Elf gegen Elf

    Jede Mannschaft hat elf Spieler auf dem Feld, die sich an der “Line of Scrimmage” (Gedrängelinie) gegenüberstehen. Eine Mannschaft besteht aus mehreren Teams, dem angreifenden Team (Offense), dem verteidigenden Team (Defense) und Special Teams für besondere Spielsituationen, wie Field Goal oder Kickoff. Im Schnitt bestehen die Profikader der National Football League (NFL) aus 35 bis 40 Spielern.


  • American Football – ein simples Spiel?

    Kickoff

    Durch Münzwurf wird entschieden, welche Mannschaft zunächst verteidigt – sie führt auch den Kickoff aus. Der Ball wird aus einem kleinen Plastikständer, dem “Tee”, weit in die gegnerische Hälfte gekickt. Das angreifende Team fängt ihn und läuft damit so weit wie möglich nach vorne. Dort wo der Kickoff Return gestoppt wird, geht es anschließend mit dem ersten First Down des Spiels weiter.


  • American Football – ein simples Spiel?

    Touchdown

    Wird der Ball erfolgreich in die gegnerische Endzone getragen oder gepasst, ist das ein Touchdown, der sechs Punkte bringt. Anschließend gibt es die Möglichkeit, weitere Punkte zu erzielen. Entweder durch den Extra-Point-Kick, bei dem der Ball von der 15-Yard-Linie durch die Torstangen gekickt wird (ein weiterer Punkt), oder indem er erneut in die Endzone getragen oder gepasst wird (zwei Punkte).


  • American Football – ein simples Spiel?

    Field Goal

    Neben dem Touchdown ist das Field Goal die gängigste Variante Punkte zu erzielen. Wenn die Offense im vierten Versuch nah genug am gegnerischen Tor ist, das sich hinter der Endzone befindet, versucht sie ein Field Goal. Der Ball muss dabei über die Quer- und zwischen den Vertikalstangen hinduch geschossen werden. Die Defense darf versuchen zu blocken. Ein Field Goal gibt drei Punkte.


  • American Football – ein simples Spiel?

    Punt

    Muss das angreifende Team in den vierten Versuch und ist dabei noch nicht auf Field-Goal-Distanz an das gegnerische Tor herangerückt, wird der Ball meist gepuntet. Das bedeutet, er wird aus dem Lauf im hohen Bogen über die Defensive hinweg in die gegnerische Hälfte gekickt. Damit wechselt das Angriffsrecht, allerdings möglichst weit weg von der eigenen Endzone.


  • American Football – ein simples Spiel?

    Quarterback

    Der Quarterback ist der Regisseur des Spiels. Er sagt die Spielzüge an und verteilt die Bälle an seine Mitspieler. Zum Beispiel an den Running Back, einen Läufer, der versucht, den Ball möglichst weit durch die Verteidungsreihe des Gegners zu tragen – oder mit einem langen Pass auf Spieler, die sich weiter vorne freigelaufen haben. Der Quarterback darf aber auch selbst mit dem Ball laufen.


  • American Football – ein simples Spiel?

    Wide Receiver

    Die Wide Receiver sind normalerweise die schnellsten Spieler des Teams. Sie sprinten an den Außenseiten nach vorne, laufen sich frei und warten auf einen langen Pass. Haben sie den Ball gefangen, versuchen sie, ihn bis in die Endzone zu tragen. Mit einem erfolgreichen Pass auf den Wide Receiver kann das angreifende Team oft mehr als 20, 30 oder mehr Yards mit nur einem Spielzug überbrücken.


  • American Football – ein simples Spiel?

    Tackle

    Während die Offense versucht, den Ball möglichst weit nach vorne zu tragen, ist es das Ziel der Defense dies zu unterbinden. Allerdings darf nur der ballführende Spieler getackelt und zu Fall gebracht werden. Auch beim Tacklen gibt es Regeln: Verboten sind zum Beispiel der Griff ins Helmgitter, das Behindern des Passempfängers beim Fangen oder ein Stoß mit dem Helm gegen den Helm des Gegners.


  • American Football – ein simples Spiel?

    Sack

    Führt die Defense ein erfolgreiches Tackling gegen den Quarterback aus, nennt man das einen Sack. Meist kommt es dazu, wenn die Defensive gut steht, der Quarterback keine passende Anspielstation findet und den Ball daher zu lange hält. Gesackt zu werden ist für den Quarterback immer peinlich, möglicherweise schmerzhaft und wird von der Defense entsprechend gefeiert.


  • American Football – ein simples Spiel?

    Fumble

    Lässt ein Spieler den Ball unfreiwillig aus den Fingern gleiten, kann das schlimme Folgen haben. Durch solch ein Fumble wird der Ball frei, das bedeutet die verteidigende Mannschaft kann sich beeilen, ihn aufzunehmen und sich dadurch das Angriffsrecht sichern. Insbesondere gegen Ende von knappen Spielen und in der Nähe der eigenen Endzone können Fumbles daher schmerzhaft sein.


  • American Football – ein simples Spiel?

    Interception

    Laut wird es auf den Rängen immer dann, wenn es der Defense gelingt, einen Pass abzufangen. Der Verteidiger, der den Ball fängt, wird damit sofort zum Angreifer und kann versuchen, durch die gegnerischen Reihen soweit es geht nach vorne zu sprinten. Für den Quarterback ist eine Interception eine Peinlichkeit. Sie passiert in der Regel aber nicht öfter als maximal ein- bis zweimal pro Partie.


  • American Football – ein simples Spiel?

    Coaches

    Neben dem Cheftrainer (Head Coach) hat jedes NFL-Team etwa 15 Assistenztrainer. Es gibt eigene Koordinatoren für die Offense und die Defense, einen Trainer für den Quarterback, einen für die Special Teams und weitere für einige andere Positionen. Während des Spiels sind die wichtigsten Trainer per Headset miteinander und mit den Schlüsselspielern auf dem Feld verbunden und geben Kommandos.


  • American Football – ein simples Spiel?

    Schiedsrichter

    Da American Football ein sehr schnelles Spiel mit hohem Körpereinsatz ist, braucht es eine ganze Crew von Schiedsrichtern, um alles mitzubekommen. Mindestens sind vier, in der Profiliga NFL sogar sieben Unparteiische pro Partie auf dem Feld. Jeder von ihnen überwacht einen anderen Bereich des Spiels. Der Ober-Schiedsrichter heißt Referee, oder wegen seiner weißen Kappe auch “Whitecap”.


  • American Football – ein simples Spiel?

    Cheerleader

    Für gute Stimmung im Publikum sorgen – neben gelungenen Aktionen auf dem Feld – die Cheerleader. Für viele US-amerikanische Mädchen und junge Frauen ist es ein Traum, ein NFL-Cheergirl zu werden. Allerdings sind die Auswahlverfahren und die Arbeitsbedingungen hart – bei geringer Bezahlung.

    Autorin/Autor: Andreas Sten-Ziemons


 

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