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Witsel wird zum BVB-Matchwinner in Leipzig

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Der im vergangenen Sommer zu Borussia Dortmund gestoßene Axel Witsel führt den Bundesliga-Spitzenreiter im Spiel bei RB Leipzig zu einem erfolgreichen Rückrundenstart. Der Belgier trifft – und lässt den Vogel fliegen.

Axel Witsel jubelte in Leipzig, wie er immer jubelt, wenn er einen Treffer erzielt. Mit den Händen bildete er einen Vogel. Sein Vater, der von der Karibikinsel Martinique stamme, sei ein großer Fan der französischen Nationalmannschaft und dessen Stürmer Nicolas Anelka gewesen, hat Witsel einmal erklärt. Anelka habe nach seinen Toren mit ebendieser Geste gejubelt. Deshalb habe auch er irgendwann angefangen mit dem, so Witsel, “Vogel, der wächst und fliegt”.

Beim Bundesliga-Rückrundenstart wuchs der 30 Jahre alte Belgier über sich hinaus und sorgte dafür, dass Borussia Dortmund weiter Richtung Meisterschaft fliegt. Nach einer Ecke in der 19. Minute stand der Mittelfeldspieler goldrichtig und hämmerte den Ball aus acht Metern unter die Latte des Leipziger Tors. Es blieb der einzige Treffer des Abends, der BVB gewann mit 1:0 (1:0). Nicht nur wegen dieser spielentscheidenden Aktion bedankten sich die Dortmunder nach dem Abpfiff bei Witsel.

Keine Chance für Leipzigs Torwart Peter Gulacsi, der Ball ist drin

In die Reus-Rolle geschlüpft

Am Freitag war Kapitän und Spielmacher Marco Reus im Training umgeknickt. Der herausragende Spieler des BVB in der Hinrunde konnte in Leipzig nicht auflaufen – ebenso wenig wie die verletzten Verteidiger Manuel Akanji, Ömer Toprak und Dan-Axel Zagadou. Hinten schenkte Trainer Lucien Favre Julian Weigl und Abdou Diallo das Vertrauen. Im Mittelfeld lastete in Abwesenheit von Reus die Verantwortung für die kreativen Momente auf Witsel. Und der belgische Nationalspieler, der erst im vergangenen Sommer vom chinesischen Verein Tianjin Quanjian zu den Dortmundern gewechselt war, löste seine Aufgabe überragend. Auch wenn Lukas Piszczek anstelle von Reus die Kapitänsbinde trug, war Witsel der Denker und Lenker des Dortmunder Spiels.

Kaum vom Ball zu trennen

Wann immer der BVB seine blitzschnellen Angriffe startete, war Witsel, der kaum vom Ball zu trennen ist, mit beteiligt. Immer wieder schickte der Mittelfeldspieler, den sie in seiner Heimat wegen seines ruhigen und abgeklärten Spielstils “Chaloupe” (Schaluppe) nennen, mit seinen präzisen Pässen die Stürmer Maximilian Philipp und Mario Götze steil. Und war auch mit zur Stelle, wenn es in der Defensive brannte, wo der glänzend haltende Torwart Roman Bürki und seine Vorderleute gegen die agilen Leipziger Angreifer jede Menge Arbeit hatten.

“Gute Arbeit geleistet”

“Wir wussten, dass es ein sehr hartes Spiel werden wird”, sagte Matchwinner Witsel nach dem Abpfiff. “Leipzig hat viel Druck gemacht, aber wir sind wieder sehr gut in das Spiel gestartet. Wir sind sehr glücklich, denn wir wollten diesen Sieg. Heute haben wir schon mal gute Arbeit geleistet, nächste Woche geht es weiter.” Dann muss der BVB im Heimspiel gegen Hannover 96 die sechs Punkte Vorsprung auf den wiedererstarkten Verfolger und Titelverteidiger FC Bayern verteidigen. So viel ist sicher – auf Witsel kann sich der BVB dabei verlassen. Er lässt den Vogel – den er übrigens auch als Tattoo auf der Brust trägt – auch dann fliegen, wenn er selbst nicht trifft.

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