Wissen und Technik

Erwachsene müssen Mobbing ans Licht bringen

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Gewalt in der Schule geschieht im Geheimen – in dramatischem Ausmaß. Lehrkräfte und Eltern sind gefordert, die Opfer zu unterstützen. Ein Kommentar.

Ein Schüler drückt auf dem Schulhof eines Gymnasiums einen anderen Schüler zu Boden (gestelltes Illustrationsfoto).

Die Schule als Angstraum, in dem ausgerechnet die Jüngsten die meisten negativen Erfahrungen machen? Fast jedes dritte Kind ist an seiner Grundschule unmittelbar Hänseleien durch Mitschüler ausgesetzt, wird von anderen ausgegrenzt oder geschlagen. Und ein Viertel der Grundschülerinnen und -schüler fühlt sich am Lernort und in dessen Umgebung nicht sicher.

Eine Bildungsbiografie, die so startet, kann kaum gut ausgehen – weder für die Terrorisierten noch für die Täter und Täterinnen. Das Bild, das eine Umfrage der Bertelsmann-Stiftung jetzt für die Grundschulen, aber leicht abgeschwächt auch für die weiterführenden Schulformen unterhalb des Gymnasiums offenbart, geht weit über das Mobbing Einzelner in WhatsApp-Gruppen oder Außenseitern angedrohte Klassenkloppe hinaus.

Doch gemeinsam ist den Übergriffen, dass sie quasi im Vorbeigehen, auf dem Nachhauseweg oder „virtuell“ und damit im Geheimen geschehen. Die Opfer behalten ihr Leid meist schamvoll für sich. Deshalb müssen die dramatischen Umfrageergebnisse Anlass sein, Gewalt unter Schülern anzusprechen und anzugehen – im Lehrerzimmer, beim Elternabend und in den Familien.

Ebenso wenig wie die Kinder und Jugendlichen dürfen die Lehrkräfte dabei alleine gelassen werden. Team-Teaching und mehr Präsenz von Sozialarbeitern oder Schulpsychologinnen muss auch deshalb endlich selbstverständlich werden. Daneben müssen Schulen mehr Gemeinsamkeit stiften, um vom Angstraum zum Lernraum für ein faires Miteinander zu werden. Wie so ein Projekt funktioniert, machen die Schüler mit den Fridays for Future vor.

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