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Iberia-Sitznachbar: Kanzlerin ist eine «relaxte» Passagierin

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Buenos Aires (dpa) – Agustín Agüero hatte es sich auf seinem Sitz 1G für den Iberia-Flug IB 6849 bequem gemacht. Rund 13 Stunden Flug nach Buenos Aires standen an, nur sechs, sieben Plätze in der Business Class waren besetzt.
Doch zehn Minuten vor Abflug stand dann Bundeskanzlerin Angela Merkel neben ihm. Auch Vizekanzler Olaf Scholz tauchte auf, dazu Sprecher, Berater und Personenschützer. Und neben Agüero saß plötzlich die wohl mächtigste Frau der Welt. 
«Ich kenne ja “House of Cards” und so, ich hätte daher nie eine so normale Person erwartet», sagte der 28 Jahre alt Argentinier der Deutschen Presse-Agentur. «House of Cards» ist eine US-Fernsehserie, in der durchtriebene Politiker im Streben nach Macht und Geld über Leichen gehen.
Wegen eines Defekts an ihrer Regierungsmaschine hatte Merkel unplanmäßig nach Madrid und von dort per Linienflug zum G20-Gipfel nach Buenos Aires reisen müssen. Und was hat sie über den Wolken so gemacht? «Sie hat Joghurt gegessen, ein Buch gelesen, ein bisschen geschlafen», erzählt Agüero. Keine Sonderwünsche.
Eine Stunde vor der Landung sei die Kanzlerin dann ins Cockpit gegangen und habe ein Foto mit der Besatzung gemacht. «Ich habe mich nicht getraut, sie anzusprechen.» Aber sie habe immer mal wieder rübergelächelt. «Sie war sehr relaxt.»
Als die Maschine gelandet war, durften Merkel & Co. als erste raus – so schaffte es die Kanzlerin mit zwölf Stunden Verspätung zumindest noch zum Galaabend ins berühmte Teatro Colón. Dort traf sie kurz nach einem Gast ein, dem sie nach der Tötung des Journalisten Jamal Khashoggi wohl nicht so gern über den Weg laufen dürfte: dem saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman.
Argentiniens Präsident Mauricio Macri empfing Merkel mit offenen Armen, und seine Lippen schienen zu sagen: Schön, dass Du es noch geschafft hast. Allerdings war vor Ort auch das Erstaunen groß über die Odyssee der Regierungschefin von Europas größter Volkswirtschaft und derartige Probleme mit ihrem Flugzeug.

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