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33 Palästinenser bei Zusammenstößen an Gaza-Grenze verletzt

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Eine «Eine-Million-Marsch» soll an den Jahrestag der Proteste am Gaza-Grenzzaun erinnern. Schon bald kommt es zu Zusammenstößen mit dem isralischen Militär.

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Gaza/Tel Aviv (dpa) – Mindestens 33 Menschen sind nach palästinensischen Angaben bei gewaltsamen Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten an der Gaza-Grenze verletzt worden.

Davon seien vier von Schüssen getroffen worden, teilte der Rettungsdienst Roter Halbmond am Samstag mit. 15 hätten Tränengas eingeatmet. Die anderen wurden von Gummimantelgeschossen oder Tränengaskanistern getroffen.

Die israelische Armee sprach von rund 20.000 Palästinensern, die sich im Grenzgebiet versammelt hätten. Sie würden Steine, Granaten und Sprengsätze auf den Zaun werfen und Reifen anzünden. Die Soldaten würden Maßnahmen zur Auflösung von Unruhen anwenden und auch schießen, hieß es in einer Mitteilung.

Das Nationalkomitee des «Marsches der Rückkehr» hatte zu einem «Eine-Million-Marsch» aufgerufen, um an den Jahrestag des Beginns der Proteste am Grenzzaun zu erinnern. Wegen eines Generalstreiks blieben Geschäfte im Gazastreifen geschlossen.

Die im Gazastreifen herrschende radikalislamische Hamas und die Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad warnten, dass «jegliche Aggression gegen den ‘Eine-Million-Marsch’ am ‘Tag des Bodens’ mit Widerstand beantwortet» werde. Die israelische Armee hatte zusätzliche Einheiten in den Süden des Landes verlegt.

Palästinenser gedenken am 30. März, dem «Tag des Bodens», zudem stets massiver Landenteignungen und sechs israelischer Araber, die am 30. März 1976 in dem Ort Sachnin von der israelischen Polizei getötet worden waren. Sie hatten gegen die Beschlagnahmung arabischen Bodens protestiert.

Das Auswärtige Amt warnte: «Das Risiko einer hochgefährlichen Zuspitzung an der Grenze zwischen Gaza und Israel ist offensichtlich.» Das Recht auf friedlichen Protest gelte auch im Gazastreifen, hieß es in einer Mitteilung. Aber: «Dieses Recht darf nicht – wie wir dies immer wieder gesehen haben – zum Vorwand für Hetze genommen oder missbraucht werden, um Gewalt aus der Menge heraus zu üben oder Gewaltakte zu legitimieren.»

Israel hat vor mehr als zehn Jahren eine Blockade über das Küstengebiet verhängt, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Länder begründen dies mit Sicherheitsinteressen.

Die Palästinenser fordern bei den Protesten unter anderem eine Aufhebung der Blockade. Außerdem pochen sie auf ein Recht auf Rückkehr in Gebiete, die heute zu Israel gehören.

Ägypten und die Vereinten Nationen bemühen sich laut Medienberichten weiter um eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas. Dabei gehe es zumindest um eine vorläufige Vereinbarung zwischen beiden Seiten bis nach der Parlamentswahl in Israel am 9. April, hieß es.

Am Montag hatte eine Rakete, die aus dem Gazastreifen abgefeuert worden war, ein Haus nordöstlich von Tel Aviv zerstört. Sieben Menschen erlitten Verletzungen, darunter Kleinkinder. Daraufhin zerstörte Israels Luftwaffe drei Gebäude der Hamas in Gaza, darunter das Büro des Hamas-Chefs Ismail Hanija. Insgesamt seien sieben Palästinenser verletzt worden, teilte das Gesundheitsministerium in Gaza mit.

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