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Ex-BKA-Chef und RAF-Fahnder Horst Herold ist tot

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Im Kampf gegen die RAF in den 1970-er Jahren war er die Schlüsselfigur und gilt als Erfinder der Rasterfahndung: Ex-BKA-Chef Horst Herold. Nun ist er im hohen Alter gestorben.

Der langjährige Präsident des Bundeskriminalamtes (BKA), Horst Herold, ist nach kurzer Krankheit im Alter von 95 Jahren gestorben. Das teilte das BKA in Wiesbaden mit.

In den Jahren von 1971 bis 1981 stand Herold an der Spitze des BKA. In dieser Funktion wurde er zur Schlüsselfigur im innenpolitischen Anti-Terrorismuskampf und entwickelte sich zum Gegenspieler der “Roten Armee Fraktion” (RAF). Am Grab von Generalbundesanwalt Siegfried Buback, den die RAF im April 1977 ermordete, schwor Herold: “Ich bringe sie dir alle.”

Jäger der RAF

Herold initiierte die computergestützten Polizeiarbeit, das elektronische Polizei-Informationssystem Inpol und der daraus resultierenden Rasterfahndung. So sammelte das BKA Daten von Mietern, Hausbesitzern, Autos und Wohnungen, damit sie aus einem Datenabgleich gezielt verdächtige Personen und mögliche “konspirative Wohnungen” identifizieren konnten, in denen Terroristen Unterschlupf finden und Geiseln festhalten könnten. 

Nach seiner Pensionierung 1981 lebte er auf dem Gelände einer damaligen BGS-Kaserne in Rosenheim, da die Polizei sonst nicht ausreichend für seinen Schutz sorgen konnte. Von Herold stammt auch das Zitat “Ich bin der letzte Gefangene der RAF”. Nach dem Tod seiner Frau verlegte er seinen Wohnsitz in seine Heimat Nürnberg.

Der Bund Deutscher Kriminalbeamter (BDK) bezeichnete Herold als “Symbolfigur des Kampfes gegen die RAF”. Herold habe die technische und personelle Ausstattung des BKA während seiner Amtszeit erfolgreich vorangetrieben und die Behörde im Bereich der Kriminaltechnik gestärkt. “Die deutsche Kriminalpolizei verneigt sich heute vor einem der prägendsten und innovativsten Kriminalisten der Nachkriegszeit”, teilte der BDK-Bundesvorsitzende Sebastian Fiedler mit.

sam/hf (dpa, br, sz)

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