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Freibad-Eklat: Hunderte Badegäste umzingeln Familie – Bademeister spricht von erschreckenden Zuständen

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Hunderte Badegäste bedrohen in einem Düsseldorfer Freibad eine einzelne Familie. Das Schwimmbad wurde geräumt. Es kommt in Deutschland immer öfter zu ähnlichen Situationen in Freibädern.

Update vom 1. Juli, 11 Uhr: In den vergangenen Tagen kam es immer wieder zu Freibad-Vorfällen in Deutschland. Die Ereignisse in Düsseldorf (siehe Meldungen unten) sind nur der spektakulärste von mehreren Freibad-Vorfällen der vergangenen Tage.

In Essen griff eine Gruppe junger Männer am Montag zwei Bademeister und ein junges Mädchen an. Oberbürgermeister Thomas Kufen schaltete sich ein, die Stadt verdoppelte die Sicherheitsleute im Freibad. 

In einem Freibad in Mannheim versprühte ein Mann am Samstag Pfefferspray, fünf Menschen wurden verletzt. Und auch in München gab es am Wochenende einen Freibad-Zoff. Eine Gruppe randalierender Jugendlicher vermieste der 73-Jährigen den Besuch im Dantebad.

Am Walchensee in Oberbayern hat eine Österreicherin eine junge Frau attackiert. Der Grund ist absurd, wie merkur.de* berichtet.

Der Bundesverband Deutscher Schwimmmeister beklagt eine zunehmende Aggressivität in Freibädern. Verbandspräsident Peter Harzheim erklärte: "Ich bin jetzt 45 Jahre im Job. Man hat sicherlich einiges erlebt, aber was sich in den letzten 40 Jahren getan hat, ist doch erschreckend. Das Wort 'Respekt' hatte früher eine ganz andere Bedeutung als heute.“

Jetzt bekomme man eher Sprüche zu hören wie "Alter, was willste?" Eltern lebten ihren Kindern häufig vor, dass sie sich nichts gefallen lassen müssten. Dazu kämen kulturelle Unterschiede, etwa im Umgang mit Frauen.

Düsseldorf: Wieder Einsatz im Freibad am Sonntag wegen „aufgeheizter Stimmung“

Update vom 30. Juni, 21.07 Uhr: Nachdem es im Düsseldorfer Rheinbad am Samstag zu einem großen Streit samt Evakuierung gekommen ist, musste die Polizei am Sonntag erneut anrücken – und wieder wurde das Freibad geräumt. Am Sonntagabend gegen 19 Uhr entschieden sich die Beamten zu diesem Schritt. Grund hierfür sei eine „allgemeine, aufgeheizte Stimmung“ gewesen, von der die Leitung des Bades berichtete.

Update vom 30. Juni, 18.54 Uhr: Nach den Streitereien in einem Düsseldorfer Freibad gibt es neue Details. Wie Der Westen berichtet, soll der Familienvater nach eigener Aussage bedroht worden sein. Demnach haben ihm die jungen Männer eine Geste gezeigt, mit der sie das Aufschlitzen der Kehle angedeutet haben sollen.Letztlich nahm die Polizei eine Anzeige wegen Beleidigung und Bedrohung auf. 

Massenstreit im Freibad: Hunderte Badegäste umzingeln Familie – Bad in Düsseldorf muss geräumt werden

Düsseldorf – In einem Düsseldorfer Freibad ist es zu einem Streit mit mehreren Hundert beteiligten Badegästen gekommen. Nach mehreren Notrufen rückte die Polizei am Samstag mit Dutzenden Beamten an und versuchte zu schlichten.

„Die eintreffenden Einsatzkräfte stellten vor Ort eine Gruppe von mehreren hundert Personen, überwiegend junge Männer, fest, die eine Familie umringt hatten und anschrien“, teilte die Polizei am Sonntag mit. „Der Vater stand schützend vor seiner Familie und war in Wortgefechte und eine kurze Rangelei mit Einzelnen aus der Gruppe verwickelt.“ Wie verlautete, soll sich der Vater zuvor einigen jungen Männern entgegengestellt haben, die sich im Bad daneben benahmen und über ausgebreitete Decken und Badegäste hinwegsprangen. Daraufhin hätten sich dann weitere junge Männer mit den Unruhestiftern solidarisiert und die Familie umringt.

Düsseldorf: Streit in Freibad droht zu eskalieren – Polizei setzt Pfefferspray ein

Da die Situation nach Einschätzung der Polizei zu eskalieren drohte, wurden weitere Einsatzteams gerufen. Die Polizei versuchte, die Kontrahenten voneinander zu trennen. Daraufhin seien auch die Beamten aus der größeren Gruppe heraus angepöbelt worden. Einzelne hätten Getränkekartons in Richtung der Einsatzkräfte geworfen oder versucht, die Polizisten durch herausforderndes Herantreten zu provozieren. In dieser Situation hätten die Polizisten auch Pfefferspray eingesetzt, es sei aber niemand verletzt worden, sagte ein Polizeisprecher.

Nach dem Eintreffen der Polizei-Verstärkung habe die Lage dann beruhigt werden können. „Die umringte Familie wurde durch Polizeikräfte aus dem Freibad geleitet.“ Die Verantwortlichen des Freibads hätten zur Vermeidung weiterer Konflikte entschieden, das Bad für den Rest des Tages zu schließen. „Die Räumung des Bades verlief weitestgehend störungsfrei.“ Lediglich ein renitenter Badegast sei kurzzeitig in Gewahrsam genommen worden. Ein Teil der aggressiven Personengruppe sei kurze Zeit später erneut durch Geschrei am Messebahnhof aufgefallen.

In einem Münchner Schwimmbad patrouillieren nach Streitereien nun sogar Sheriffs. 

In Düsseldorf kam es im Mai zu einem versuchten Sexualdelikt. Die Polizei sucht mit einer ungewöhnlichen Beschreibung nach dem Täter.

mit dpa

Video: 2500 Bademeister fehlen in den Freibädern

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