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Missbrauch von 23 Kindern auf Campingplatz: Polizei erhält neue Hinweise 

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23 Kinder sollen über Jahre auf einem Campingplatz missbraucht worden sein. Auch der Verdacht der Kinderpornografie steht im Raum. Drei Tatverdächtige sitzen in Untersuchungshaft.

  • Auf einem Campingplatz in NRW sollen 23 Kinder über Jahre missbraucht worden sein.
  • Die Polizei hat drei Männer festgenommen.
  • Sie werden des schweren Kindermissbrauchs und der Kinderpornografie beschuldigt.

10.49 Uhr: Bei den Ermittlungen wegen des massenhaften sexuellen Missbrauchs von mindestens 23 Kindern auf einem Campingplatz in Nordrhein-Westfalen hat die Polizei neue Hinweise bekommen. Eine neue Opferzahl gebe es aber nicht, sagte ein Polizei-Sprecher am Donnerstagmorgen zum Geschehen in Lügde bei Detmold. Details zu den Hinweisen nannte er nicht. „Wir müssen weiter ermitteln“, betonte der Sprecher. Die Polizei hoffe auf weitere Hinweise. Am Mittwoch hatten die Ermittler Details in einer Pressekonferenz mitgeteilt.

Update 31. Januar, 6.50 Uhr:

Nach dem sexuellen Missbrauch von mindestens 23 Kindern auf einem Campingplatz in Nordrhein-Westfalen hat der zuständige Beauftragte der Bundesregierung seine Forderung nach einer Meldepflicht für Internet-Anbieter bekräftigt. Wenn diese auf kinderpornografisches Material stießen, sollten sie es dem Bundeskriminalamt (BKA) melden, sagte Johannes-Wilhelm Rörig dem „Westfalen-Blatt“ (Donnerstag).

Der Missbrauchsbeauftragte hatte schon im vergangenen Juni die Einführung einer Meldepflicht für Internet-Provider verlangt. Bisher kämen in Deutschland Meldungen zu Missbrauchsdarstellungen vor allem vom US-Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder (National Center for Missing and Exploited Children, NCMEC), weil in den Vereinigten Staaten eine gesetzliche Meldepflicht gelte, erklärte er damals. Auch deutsche Anbieter sollten gesetzlich verpflichtet werden, Verdachtsfälle auf Kinder- und Jugendpornografie an eine zentrale Stelle – zum Beispiel beim BKA – zu melden, hatte Rörig gefordert.

Missbrauch von 23 Kindern auf Campingplatz – Polizei ermittelt auch wegen Kinderpornografie

Update: 15.15 Uhr: Im Fall des sexuellen Missbrauchs von Kindern auf einem Campingplatz in Nordrhein-Westfalen ermittelt die Staatsanwaltschaft auch gegen die Jugendämter des Kreises Lippe und des Landkreises Hameln-Pyrmont in Niedersachsen. „Wir überprüfen, ob die Behörden Fehler gemacht haben“, sagte der Detmolder Oberstaatsanwalt Ralf Vetter.

Über einen Zeitraum von zehn Jahren sollen zwei Männer mindestens 23 Kinder sexuell missbraucht und kinderpornografisches Material hergestellt haben. Ein dritter Mann fungierte nach Ermittlerangaben als Auftraggeber. Es gehe um mehr als 1000 Einzeltaten. Die Verdächtigen – ein 56-Jähriger aus Lügde, ein 33-Jähriger aus Steinheim bei Höxter und ein 48-Jähriger aus Stade in Niedersachsen – seien in U-Haft.

Das Jugendamt des Kreises Lippe erfuhr nach eigenen Angaben Ende 2018 von einer Strafanzeige wegen Kindesmissbrauchs. Das betroffene Pflegekind, ein Mädchen, habe bei dem 56-Jährigen auf dem Campingplatz gelebt, sagte eine Kreissprecherin am Mittwoch. Das Mädchen sei „noch am selben Tag in Obhut genommen“ worden, hieß es.

Bereits Ende 2016 sei bei dem Jugendamt eine Kindeswohlgefährdung angezeigt worden. „Diese Anzeige bezog sich auf den Verdacht der Verwahrlosung eines Kindes – nicht eines möglichen Missbrauchs.“ Das Jugendamt habe „umgehend“ die Situation vor Ort geprüft. „Die Einschätzung der Mitarbeiter ergab: Das Kind lebte in keinem verwahrlosten Umfeld, sodass das Jugendamt das Kind nicht in Obhut nahm.“ Die Behörde habe aber empfohlen, die Unterbringung und häusliche Situation auf Dauer zu verändern.

Diese Einschätzung und der Hinweis auf eine latente Kindeswohlgefährdung sei an das zuständige Jugendamt im Landkreis Hameln-Pyrmont weitergeleitet worden mit der Bitte, die Unterbringung des Mädchens zu überprüfen. Die Mutter wohnt nach Behördenangaben in Hameln-Pyrmont. Durch eine Entscheidung des dortigen Jugendamtes habe das Kind bei dem 56-Jährigen gelebt. Sie sollen verwandt sein.

Drei Tatverdächtige wurden seit Dezember 2018 wegen Fall in Lügde festgenommen

Update: 12.30 Uhr: Heute Vormittag gab die Polizei Lippe eine Pressekonferenz zu den Ereignissen auf dem Campingplatz in Lügde. Dort wurden, neuesten Aussagen zufolge, seit 2008 circa 23 Kinder über Jahre sexuell missbraucht. Im Dezember 2018 konnte die Polizei die Vorgänge beenden.

Damals wurde der 56-jährige Hauptverdächtige festgenommen. Im Januar folgten zwei weitere Verhaftungen eines 48-Jährigen aus Stade und eines 33-Jährigen. Zum jetzigen Zeitpunkt werden zwei der drei Tatverdächtigen des schweren Kindesmissbrauchs beschuldigt. Ein Teilgeständnis des Mannes aus Stade liegt den Behörden bereits vor. Gegen den 33-jährigen Mann wird weiter ermittelt.

Lügde: Mindestens 23 Kinder wurden auf dem Campingplatz missbraucht

Die Täter sollen im Zeitraum von 2008 bis 2018 circa 23 Kinder im Alter von vier bis dreizehn Jahren sexuell missbraucht haben. Es wird allerdings angenommen, dass die Zahl der Opfer im Laufe der Ermittlungen noch weiter steigen wird. Bei den bisher bekannten Geschädigten handelt es sich nicht nur um Mädchen, auch Jungen sind unter den Opfern. Die Polizei geht dabei von mehr als 1000 Einzeltaten aus, die sich größtenteils auf dem Campingplatz in Lügde ereigneten.

Die drei Tatverdächtigen werden der Kinderpornografie beschuldigt

Zudem sollen alle drei Tatverdächtige kinderpornografische Videos angesehen oder selbst gedreht haben. Besonders der 56-jährige Hauptdächtige steht im Verdacht Kinderpornografie selbst erstellt zu haben. Den Behörden liegen im Zuge dessen momentan mehr als 13.000 Dateien vor. Weitere müssen noch analysiert werden. Fest steht jedoch, dass einige kinderpornografische Videos im Zuge des momentan untersuchten Missbrauchs entstanden.

Die drei Männer, die momentan in Untersuchungshaft sitzen, kannten sich durch das Internet. Über Darknet kommunizierten sie und konnten sich austauschen. Im realen Leben sollen sie sich nie gesehen haben. 

Missbrauch am Campingplatz Lügde: Weiteres Vorgehen der Polizei

Im Folgenden wird die Polizei Befragungen durchführen. Die misshandelten Kinder müssen dabei als Zeugen vernommen werden. Allerdings werden die Beamten, so die Sprecher bei der Pressekonferenz, auf ein besonders sensibles Verfahren achten. Es ist geplant die betroffenen Kinder in speziellen Kindervernehmungsräumen anzuhören, um eine angenehmere Atmosphäre zu schaffen und den Kindern die Befragung etwas zu erleichtern.

Zudem stehen nun umfangreiche Ermittlungen an, aber auch der Schutz und die Betreuung der Opfer ist für die Polizei sehr wichtig. „Das ist auch für uns nichts Alltägliches“, sagte ein Pressesprecher der Polizei.

Ermittler gaben weitere Details in einer Pressekonferenz bekannt

Update: 11.22 Uhr: Die Polizei gibt zum jetzigen Zeitpunkt eine Pressekonferenz zu genauen Details des Verbrechens am Campingplatz in Lügde. 

Owl24.de* berichtet im Ticker über die Pressekonferenz: Newsticker: 20 Kinder missbraucht – Behörden geben weitere Details bekannt

Missbrauch am Campingplatz: 56-Jähriger Hauptverdächtiger

Update: 30. Januar 2019, 10.09 Uhr: Über mehrere Jahre hinweg haben drei Täter auf einem Campingplatz bis zu 20 Kinder sexuell missbraucht. Eines der Opfer war offenbar die Pflegetochter eines 56-jährigen Täters. 

Nun ist bekannt: Der 56 Jahre alte Dauercamper gilt als Haupttäter, laut bild.de soll er über seine Pflegetochter an weitere Opfer gekommen sein. Über 30 Jahre lebte er auf dem Campingplatz Eichenwald in Lügde in einem Bretterverschlag, in dem laut bild.de auch die meisten der Verbrechen passierten. Nun ist die Gartenlaube gesperrt. Die Polizei riegelte das Gelände um die Laube ab.

Der Täter selbst zog vor 30 Jahren mit seinen Eltern auf den Campingplatz und lebte seit deren Tod auch weiter in dem Verschlag. Der Campingplatz-Betreiber Frank Schäfsmeier, auf dessen Platz die Laube steht, berichtete der Bild über den 56-Jährigen. Er verhielt sich komplett normal: „Der Mann war immer freundlich, hilfsbereit, völlig unauffällig.“

Ursprüngliche Meldung aus Lüdge: 20 Kinder auf Campingplatz missbraucht

Detmold -  Ein 56-jähriger Mann aus dem nordrhein-westfälischen Kreis Lippe und zwei weitere Täter sollen nach WDR-Informationen über mehrere Jahre hinweg etwa 20 Kinder im Alter zwischen vier und 13 Jahren missbraucht haben. 

Kindermissbrauch im Campingwagen in Lüdge

Tatort soll ein Campingplatz in Lügde gewesen sein, wie der Sender am Dienstag berichtete. Die Polizei und die Staatsanwaltschaft Detmold wollen am Mittwoch Einzelheiten zu dem Fall mitteilen.

Die Behörden sprachen in einer Einladung zu einer Pressekonferenz von einer "Vielzahl von Taten, bei denen Kinder schwer sexuell missbraucht wurden". In diesem Zusammenhang habe es drei Festnahmen gegeben. Weitere Details nannten die Ermittler zunächst nicht.

Tatort Campingplatz: Pflegetochter unter den Opfern

Laut WDR soll eine Mutter einem Dauercamper auf dem Platz in Lügde spätestens 2016 ihre Tochter überlassen haben. Kurz darauf gab es demnach Anzeigen, weil sexueller Missbrauch vermutet wurde. Doch die Ermittlungen von Jugendamt und Polizei brachten nichts Belastbares zu Tage, wie der Sender berichtete.

Trotz der Wohnsituation des Dauercampers und der vorliegenden Anzeigen habe das Jugendamt in ein Pflegeverhältnis eingewilligt – das Kind sei dem Dauercamper anvertraut geblieben. Seit der Festnahme des Mannes 2018 ermittele die Polizei. Nach WDR-Recherchen erstrecken sich die Ermittlungen auch auf das angrenzende Ausland, da auf dem Campingplatz auch Urlauber unter anderem aus den Niederlanden ihre Ferien verbringen.

AFP

Für Schlagzeilen sorgte vergangenes Jahr ein Missbrauchsfall in Freiburg: Ein Kind wird über Jahre von seiner Mutter und deren Freund missbraucht und Männern gegen Geld zur Vergewaltigung überlassen. 

Acht Jugendliche filmten Missbrauch von 13-Jähriger im Wald

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Tausendfacher Missbrauch auf Campingplatz

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