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Waldbrände in Deutschland: Weiteres Dorf evakuiert – Explosionsgefahr in Hessen

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Waldbrand bei Lübtheen: Die Feuerwehr in Mecklenburg-Vorpommern gerät an ihre Grenzen. Jetzt dreht der Wind – und droht den Brand weiter anzufachen.

Update 21.58 Uhr: Wegen drehender Winde und der Gefahr der Ausdehnung des großen Waldbrandes bei Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim) ist am Montagabend ein viertes Dorf evakuiert worden. Wie die Pressesprecherin des Landkreises Ludwigslust-Parchim mitteilte, wurde nach Alt Jabel, Jessenitz-Werk und Trebs nun der mit mehr als 100 Einwohner kleine Ort Volzrade geräumt.

Dennoch sprach der Landrat Stefan Sternberg „von ersten Lichtblicken" auf einer Pressekonferenz in Lübtheen. Das Feuer sei nicht unter Kontrolle, aber der Schutz der Dörfer habe bislang funktioniert. Die Einsatzkräfte seien außerdem darauf vorbereitet noch zwei Ortschaften zu evakuieren -  auch wenn das noch nicht akut geplant sei.

Auch in Münster kämpften Feuerwehrleute seit Sonntag (30. Juni 2019) gegen einen verheerenden Waldbrand – in der Nähe eines ehemaligen Munitionsdepots. Es herrscht akute Explosionsgefahr, da immer noch Munitionsreste auf dem Gelände vermutet werden. Schon im Laufe der Löscharbeiten Sonntagnacht kam es zu zahlreichen Explosionen. Verletzt wurde dabei niemand. 

Schlimmster Waldbrand Mecklenburg-Vorpommerns: Wind droht Brand weiter anzufachen

Update 16.43 Uhr: Auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in der Nähe von Lübtheen brannte es am Montag auf einer Fläche von rund 430 Hektar. Durch auffrischenden Wind drohten die Brandherde am Nachmittag weiter angefacht zu werden. Drei Orte wurden seit Sonntagabend evakuiert, etwa 900 Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Ein Sprecher des Landkreises Ludwigslust-Parchim sagte, die „Gefahr ist noch lange nicht gebannt“. Die Einsatzkräfte seien auf die Evakuierung von zwei weiteren Ortschaften vorbereitet, auch wenn dies akut noch nicht geplant sei. Bergungspanzer der Bundeswehr schlugen Brandschneisen rund um die bedrohten Ortschaften. Wasserwerfer und Hubschrauber der Landespolizei und der Bundeswehr unterstützten die Brandbekämpfer.

Die anfangs drei Brandherde dehnten sich zu einem durchgehenden langgezogenen Brandteppich mit einer Fläche von rund 430 Hektar aus. Offenbar frass sich das Feuer an vielen Stellen vom Boden in die Baumkronen, wodurch sich noch mehr Hitze entwickelt. Über 400 Feuerwehrleute haben nach Angaben des Landkreises vor allem die Aufgabe, die Dörfer zu schützen. Drei Orte nördlich beziehungsweise südlich des Brandgebietes wurde seit Sonntagabend evakuiert.

Schlimmster Waldbrand Mecklenburg-Vorpommerns

Update 12.52 Uhr: Die Lage rund um den Waldbrand im brandenburgischen Lübtheen verschärft sich weiter. Derzeit gehe es in erster Linie um die „Sicherung von Leib und Leben“, sagte Stefan Sternberg (SPD), Landrat des Kreises Ludwigslust-Parchim. Umliegende Dörfer mussten bereits evakuiert werden. Mehr als 800 Menschen verließen demnach ihr Zuhause und brachten sich in Sicherheit. 

Schon in der vorigen Woche war in dem Waldgebiet östlich Lübtheens auf etwa sechs Hektar ein Feuer ausgebrochen, das nach Behördenangaben aber am Freitag gelöscht war – am Sonntag brach das Feuer dann erneut aus und dehnte sich bei teilweise starken und drehenden Winden rasch aus. Als Ursache vermuten die Behörden Brandstiftung. Den bisherigen Erkenntnissen zufolge soll das Feuer an drei Stellen ausgebrochen sein. Innenmister Caffier (SPD) wollte sich wegen der laufenden Ermittlungen nicht näher zu dem Verdacht äußern.

Diverse Munitionsbestände erhöhen Gefahr durch Waldbrand

Was den Waldbrand in Lübtheen so gefährlich macht ist die viele Munition: Nach Angaben von Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier befindet sich der Brandherd direkt an einem Betrieb des Munitionsbergungsdienstes. Der Betrieb werde zwar mit großem Aufwand vor dem Feuer geschützt, „aber das ist natürlich eine zusätzliche, erhebliche Belastung.“ 

Auf dem Gelände des Truppenübungsplatzes sollen außerdem Munition und Granaten von Manövern liegen. Erschwerend kommen große Mengen an Sprengmitteln aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges hinzu. Bei Lübtheen habe die Marine ihr Munitions-Hauptlager unterhalten, das 1945 gesprengt worden sei, sagte Umweltminister Till Backhaus (SPD).

Die Feuerwehrleute dürfen sich aus Sicherheitsgründen dem Brandgebiet nur bis auf 1000 Meter nähern. Mit Hilfe von Löschpanzern und Löschhubschraubern werde versucht, das vom Wind immer wieder angefachte Feuer einzudämmen.

Waldbrand in Lübtheen: Kiefernbestände und Altholz - „das brennt wie Zunder“

Nach Angaben von Backhaus werden auch die alten Kiefernbestände in dem umliegenden Gebiet seit Jahrzehnten nicht mehr forstlich bewirtschaftet. Somit liege auch extrem trockenes Altholz am Boden. „Das brennt wie Zunder. Und dann bei dieser Witterung. Das ist wirklich eine Riesengefahr.“

Größter Waldbrand in Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns: „Leib und Leben“ in Gefahr

Update 10.41 Uhr: Mecklenburg-Vorpommern kämpft nach Angaben von Umweltminister Till Backhaus (SPD) gegen den größten Waldbrand in der Geschichte des Landes. Auch zu DDR-Zeiten habe es im Nordosten einen Brand dieses Ausmaßes nicht gegeben. Betroffen seien inzwischen 430 Hektar auf einem früheren Truppenübungsplatz bei Lübtheen (Landkreis Ludwigslust-Parchim), der zudem hochgradig mit Munition belastet sei. „Die Sicherheit von Leib und Leben hat jetzt oberste Priorität“, sagte Backhaus am Montag in Lübtheen.

Waldbrand in Lübtheen eskaliert: Rauchwelle zieht bis nach Berlin

Update vom 1. Juli 2019: Der Waldbrand auf einem Truppenübungsplatz in Lübtheen, Mecklenburg-Vorpommern, hat sich in der Nacht zum Montag erneut massiv ausgebreitet. Weitere Dörfer mussten evakuiert werden. Auch andere Bundesländer litten unter den Auswirkungen des Brandes. Die Behörden ermitteln nach Angaben von Innenminister Lorenz Caffier (CDU) auch wegen des Verdacht der Brandstiftung.

Am Freitag hieß es erst der Brand sei gelöscht, dann ist er aber wieder ausgebrochen – in noch heftigerem Ausmaß. Eine kilometerlange Rauchwelle zog bis in die Bundesländer Brandenburg und Berlin. In der Brandenburgischen Hauptstadt Potsdam wurden die Menschen angehalten Fenster und Türen geschlossen zu halten, um den Brandrauch aus Mecklenburg-Vorpommern nicht einzuatmen. 

Waldbrand: 500 Menschen evakuiert – Kinderferienlager betroffen

Rund um den Brandherd mussten etwa 500 Menschen evakuiert und in Sicherheit gebracht werden. Die Feuerwehr kämpft weiterhin gegen die Flammen an. Am Morgen waren etwa 430 Hektar Wald bei Lübtheen betroffen, wie ein Sprecher der regionalen Einsatzleitstelle im Landkreis Ludwigslust-Parchim sagte. Nach dem Ort Alt Jabel werde nun auch das 131 Einwohner zählende Dorf Trebs am westlichen Rand des Übungsplatzes geräumt. Die Gesamtzahl der Menschen, die bislang in Sicherheit gebracht wurden, lag nach Angaben eines Kreis-Sprechers bei etwa 500.

Bereits am Sonntagabend mussten mehrere Hundert Menschen ihre Wohnungen verlassen. Am Abend entschied die Einsatzleitung der Feuerwehr, das rund 280 Einwohner zählende Alt Jabel zu evakuieren. Das Feuer habe sich rasant ausgebreitet. Betroffen sei auch ein Ferienlager mit etwa 100 Kindern. Die Eltern seien informiert und gebeten worden, ihre Kinder abzuholen.

Waldbrand und Munition im Boden: Einsatz von Löschpanzern

Die Löscharbeiten werden durch im Boden liegende Munition erschwert. Die Feuerwehrleute müssen deshalb einen Sicherheitsabstand von 1000 Metern einhalten. Auch Löschpanzer aus Brandenburg kamen zum Einsatz. Einem Sprecher zufolge wurden zusätzlich zu 350 im Einsatz befindlichen Feuerwehrleuten weitere Kräfte aus Mecklenburg-Vorpommern und dem benachbarten Niedersachsen angefordert. 

Waldbrand bei Lübtheen: Katastrophenalarm – Anwohner evakuiert

Nachricht vom 30. Juni: Lübtheen – In Mecklenburg-Vorpommern kämpften Einsatzkräfte unter der Woche gegen einen Waldbrand in einem mit Munition belasteten Gebiet, das sich nach Angaben eines Sprechers des Kreises Ludwigslust-Parchim auf sechs Hektar ausgedehnt hatte. Die Lage habe sich zwischenzeitlich „vorsichtig entspannt“ und die Gefahr schien überwunden, doch am Wochenende loderten erneut die Flammen über dem Gebiet. 

Waldbrand bei Lübtheen: Katastrophenalarm nach Evakuierung ausgerufen 

Der kräftig auffrischende Wind verschlimmerte die Situation rasch, denn dadurch konnte sich das Feuer schnell entfachen. Um die örtlichen Bewohner nicht zu gefährden, entschied sich die Feuerwehr, den knapp 300 Einwohner zählenden Vielanker Ortsteil Alt Jabel zu evakuieren. Betroffen sei auch ein Ferienlager mit etwa 100 Kindern. Stefan Sternberg, Landrat des Landkreises Ludwigslust-Parchim, verhängte am Sonntagabend den Katastrophenalarm. 

dpa/as/nai

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