Der Alpenverein hat vor Schneefeldern in hohen Berglagen gewarnt. Nun ist ein solches einer deutschen Wanderin in Tirol fast zum Verhängnis geworden.
Bichlbach/Tirol – Europa ächzt unter einer beispiellosen Hitzewelle – doch in den Alpen kann es immer noch gefährlich winterlich zugehen. Erfahren musste das am Samstag eine Wanderin in Tirol nahe der deutsch-österreichischen Grenze: Zusammen mit vier weiteren Bergsportlern war die Frau zwischen dem Gipfel der Jöchlspitze und einer Hütte in den Allgäuer Alpen unterwegs, als sie beim Queren eines Schneefeldes das Gleichgewicht verlor.
Nach Angaben der Tiroler Polizei rutschte die 50 Jahre alte Frau rund 50 Meter weit auf dem Schneefeld in die Tiefe, ehe sie sich überschlug und verletzt liegen blieb. Die Frau erlitt blutende Kopfverletzungen. Sie wurde mithilfe eines Notarzthubschraubers geborgen und in ein Krankenhaus geflogen.
Vor Unfall in Tirol: Alpenverein hatte vor Wanderungen über 1.700 Meter gewarnt
Der Deutsche Alpenverein hatte Wanderern erst Mitte Juni empfohlen, Touren auf Höhen über 1.700 Metern vorerst noch zu meiden. Die Experten warnten explizit vor Schneefeldern: Wer dort abrutsche könne schwer verunglücken. In den Alpen hatten schwere Schneefälle im Winter auch Zerstörungen ausgelöst, mit denen Hüttenwirte und Almbauern immer noch zu kämpfen haben – so wurden mancherorts auch Wege zerstört.
Allerdings hilft im Hochgebirge manchmal auch alle Vorsicht nicht: Zwei Wochen vor dem Vorfall in Tirol war eine Urlauber-Gruppe im Karwendel festgesteckt – sie hatte versucht, Schneefeldern auszuweichen und sich dabei in eine Sackgasse manövriert, aus der sie die Bergwacht retten musste, wie Merkur.de* berichtete. Anfang des Monats hatte zudem im Kleinwalsertal ein Schneeloch zwei Wanderer verschluckt.
fn
*Merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks
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