Gute Umfragen und ein Mitglieder-Rekord nach dem nächsten. Die rheinland-pfälzischen Grünen strotzen vor Selbstvertrauen. Das soll sich bei der Kommunalwahl auszahlen.
MAINZ – Der Name taucht auf den Plakaten gar nicht auf. Lediglich eine Sonnenblume verrät dem (möglichen) Wähler, mit wem er es da zu tun hat. „Die Sonnenblume hat einen riesigen Wiedererkennungswert. Wir waren selbst überrascht, wie viele Menschen das mit uns verbinden“, sagt die Vorsitzende der Grünen Rheinland-Pfalz, Jutta Paulus. Deswegen verzichte ihre Partei darauf, vor der Kommunalwahl den Namen auf den Plakaten zu nennen.
Ohnehin strotzen die Grünen vor Selbstvertrauen. Die Umfragewerte sind günstig. Außerdem erlebt die Partei einen Zulauf: Rund 300 neue Mitglieder seien seit Januar landesweit eingetreten, berichtet Josef Winkler, der zusammen mit Paulus eine Doppelspitze bildet. Insgesamt gebe es im Land fast 3800 Mitglieder – so viele wie noch nie.
Das wirkt sich auf die Erwartungshaltung aus. Zwar will der Parteivorstand keine Zahl als Ziel nennen. Dazu hänge zu viel von den Umständen vor Ort ab. Aber mehr als die knapp zehn Prozent von 2014 sollten es im Mai schon werden, ist sich Winkler sicher.
Weiße Flecken gibt es keine mehr: Wie schon 2014 treten die Grünen in allen Kreisen und kreisfreien Städten an. Einige kleinere Lücken habe die Partei schließen können, berichtet Paulus. So trete eine Liste in Maxdorf an, auch in Mülheim-Kärlich gebe es jetzt eine Liste. Lediglich in kleineren Ortsgemeinden und Stadtteilen mangele es noch an grünen Kandidaten.
Ziel: Stärkste Fraktion in Mainz werden
Symbolwirkung könnte die Landeshauptstadt haben. Dort stellen die Grünen die drittstärkste Fraktion – mit sieben Prozentpunkten Rückstand auf die SPD und zehn Prozentpunkten auf die CDU. Bürgermeister Günter Beck hat schon angekündigt, dieses Mal Erster werden zu wollen. Das sei eine schwere Aufgabe, sagt Winkler, angesprochen auf das Thema, aber wünschenswert.
Kraftsprüche liefert das Führungsduo nicht ab. Stattdessen verweisen Paulus und Winkler auf die Themen. In deren Mittelpunkt steht der Klimaschutz. „Unser Alleinstellungsmerkmal“, wie Paulus sagt.
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