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Ajax Amsterdam siegt bei Tottenham Hotspur

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Ajax Amsterdam gewinnt das Halbfinal-Hinspiel in Tottenham knapp, aber verdient. Die schon personell geschwächten Spurs müssen dagegen einen weiteren bitteren Ausfall verkraften.

Es lief die 31. Spielminute im herrlichen neuen Stadion von Tottenham Hotspur. Ajax Amsterdam hatte bis dahin keinerlei Respekt gezeigt vor der imposanten Kulisse in der erst vor einem Monat eingeweihten Arena, den gewaltigen Gesängen der englischen Fans und der einfachen Tatsache, dass es sich um ein Auswärtsspiel handelte.

In dieser ersten halben Stunde hatten die jungen Wilden alle Statistiken angeführt: mehr Ballbesitz, mehr Ecken, mehr Torschüsse – und ein Tor. Erzielt von einem, der eigentlich nicht so sehr im Fokus steht, wenn es um die Superlative in Bezug auf den Hochgeschwindigkeitsfußball der Niederländer geht: Mittelfeldmann Donny van de Beek, der schon gegen AEK Athen und Juventus Turin getroffen hatte, durfte sich die Ecke quasi aussuchen, in die er den Ball in der 15. Minute einschob – zum 1:0 (1:0)-Endstand. So wenig Gegenwehr gab es bis dahin von Tottenham.

Damit hat Ajax im Rückspiel am Mittwoch in der Johan-Cruyff-Arena beste Chancen, zum ersten Mal seit 1996 ins Finale der Königsklasse einzuziehen. Wie schon bei den Siegen über Titelverteidiger Real Madrid oder Juventus Turin mit Cristiano Ronaldo präsentierte Ajax atemberaubenden Tempofußball und spielte in London so, als sei es dort zu Hause. Bis zu jener 31. Minute.

Bruch im Spiel

Da prallte Tottenhams Jan Vertonghen ganz übel mit seinem Mitspieler Toby Alderweireld und Spurs-Torwart André Onana zusammen und blieb benommen und blutüberströmt liegen. Lange wurde der Abwehrhüne am Kopf behandelt, stand dann wieder auf und durfte nach einem Kleiderwechsel (das weiße Outfit war blutverschmiert) wieder zurück aufs Spielfeld. Allerdings nur kurz. Nach wenigen Augenblicken taumelte er vom Platz, kaum in der Lage, auf eigenen Beinen in die Kabine zu gehen.

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Ein Schock für die Fans, die Vertonghen stehend Applaus spendeten – doch nicht für dessen Mitspieler, die erneut den Ausfall eines wichtigen Spielers verkraften mussten, nachdem ja schon beide Torjäger, Harry Kane wegen einer Verletzung und Heung-Min Son aufgrund einer Sperre, ausgefallen waren. Plötzlich kamen die Gastgeber besser ins Spiel, die Dominanz der Niederländer schwand. Und als in der 53. Minute das gewaltige “Oh when the Spurs go marching in” im neuen Stadion angestimmt wurde, kehrte die Hoffnung zurück, dass vielleicht doch noch was ging gegen die so stark aufspielenden Niederländer. Und dass aus dem lästigen 0:1 im eigenen Stadion, das schon am Wochenende eine Derby-Niederlage erlebt hatte, vielleicht noch ein besseres Rückspiel-Resultat herausspringen könnte.

In seinem ersten europäischen Halbfinale seit 57 Jahren gelang dem Verein aus der Premier League in der Folge seine stärkste Phase. Vor allem in der Nachspielzeit der ersten Hälfte kam Tottenham mehrmals gefährlich in die Nähe des Ajax-Tores.

Ajax bringt Sieg über Zeit

Und obwohl Ajax ausgeruhter ins Duell gegangen war – die Liga hatte wegen der historischen Partie extra pausiert – kämpfte Tottenham auch nach dem Seitenwechsel um jeden Zentimeter, während Ajax im Vergleich zum ersten Durchgang seltsam passiv wirkte. Zum Ausgleich reichte es für Tottenham trotz der deutlichen Leistungssteigerung aber nicht mehr. 

Ein einziger bis zum Ende durchgespielter Angriff in der 78. Minute brachte noch einmal Gefahr für das Tottenham-Tor von Hugo Lloris, aber David Neres traf nur den Pfosten. Dann war Schluss, Ajax gewann verdient, setzte wieder einmal auswärts ein Ausrufezeichen und verschaffte sich eine gute Ausgangsposition für das Rückspiel einer Woche. Doch nicht das 1:0 des von Borussia Dortmund umworbenen van de Beek wird im Kopf bleiben – sondern das Bild von Vertonghen, der sichtlich gezeichnet mit Verdacht auf Gehirnerschütterung vom Feld wankte und damit erneut die Diskussion um einen besseren Schutz der Spieler entfachte. 

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