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Katar steht im Endspiel des Asian Cups

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Drei Jahre bevor das Golf-Emirat die Fußball-WM ausrichten wird, präsentiert sich Katars Nationalteam beim Asian Cup in Bestform. Allerdings zeigen sich die Fans von Turniergastgeber VAE von ihrer schlechtesten Seite.

Das war deutlich: Die Nationalmannschaft Katars hat im zweiten Halbfinale des Asian Cups keinen Zweifel daran aufkommen lassen, wer der würdigere Finalteilnehmer ist. Katar setzte sich in einer einseitigen Partie klar mit 4:0 (2:0) gegen Asien-Cup-Gastgeber Vereinigte Arabische Emirate durch und folgte Rekordsieger Japan ins Endspiel der Asien-Meisterschaft. Für den kommenden WM-Ausrichter erzielten Boualem Khoukhi (22.) und Ali Almoez (37.) die beiden Treffer zur Halbzeitführung. Khoukhi traf mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze, Almoez erhöhte mit einem gefühlvollen Drehschuss auf 2:0.

Es war bereits der achte Turniertreffer des 22-Jährigen, der allerdings erdulden musste, dass die Heimfans ihn und seine Mitspieler nach seinem Treffer mit Schuhen bewarfen. In der islamischen Welt ist das eine Geste, die tiefste Verachtung ausdrückt. Immer wieder wurden Gegenstände – neben Schuhen auch gefüllte Wasserflaschen – auf den Rasen geschleudert. Katars Verteidiger Salem Al Hajri wurde von einem Wurfgeschoss sogar am Kopf getroffen und musste behandelt werden. 

Schuhe und Wasserflaschen auf dem Rasen – die Heimfans reagieren mit Wurfgeschossen

Die Vereinigten Arabischen Emirate stehen Katar auf politischem Parkett feindlich gegenüber. Sie gehören mit Saudi-Arabien, Ägypten und Bahrain zur Allianz der Nationen, die Katar vorwirft, terroristische Gruppen zu unterstützen. Diplomatische Beziehungen zwischen VAE und Katar gibt es derzeit nicht, die Grenzen sind geschlossen.

Videoschiedsrichter greift ein

Während einige Fans auf den Tribüne sich unfair verhielten, lief es für das Team der VAE auf dem Rasen sportlich nicht rund: Nach dem Seitenwechsel kamen die Gastgeber zwar zu einigen Chancen, schafften es aber nicht, einen Treffer zu erzielen. Stattdessen mussten sie durch Hasan Al Haydos (81.) und Hamid Ismaeil (90.+4) zwei späte Gegentreffer hinnehmen. Zudem beendeten die Vereinigten Arabischen Emirate das Spiel nur zu zehnt, weil Ismael Ahmed kurz vor dem Schlusspfiff mit Rot vom Feld musste (90.+1). Er hatte abseits des Balles seinen Gegenspieler mit dem Ellenbogen traktiert und wurde vom Videoschiedsrichter überführt.

So endete das Turnier für den Gastgeber unrühmlich. Katar, das bei seinen bisherigen elf Teilnahmen am Asian Cup nicht über das Viertelfinale hinausgekommen war, darf dagegen vom ersten Titel träumen. Besonders stark war einmal mehr die herausragende Defensive Katars, die im gesamten Turnierverlauf noch keinen Gegentreffer zugelassen hat.

Japan Bundesliga-Profis treffen

Am Freitag um 15 Uhr MEZ wartet nun Finalgegner Japan, der bereits am Montag dank seiner Bundesligaprofis Yuya Osako und Genki Haraguchi ins Endspiel eingezogen ist. Der Bremer Osako (56., 67./Handelfmeter) und der Hannoveraner Haraguchi (90.+2) führten den Rekordsieger beim 3:0 (0:0) gegen den Iran zur fünften Finalteilnahme der Asien-Meisterschaft.

asz/ck (sid, dpa)

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