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Paralympic-Komitee entzieht Malaysia die Schwimm-WM

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Weil das mehrheitlich muslimische Malaysia keine israelischen Sportler an der Behinderten-Sportveranstaltung teilnehmen lassen will, zieht das Komitee Konsequenzen. Die Weltmeisterschaft soll nun woanders stattfinden.

Israelische Schwimmerin Inbal Pezaro bei den Paralympics 2016 (Archivbild)

“Wenn ein Gastgeberland Athleten bestimmter Nationen aus politischen Gründen ausschließt, haben wir absolut keine andere Möglichkeit, als nach einem neuen Gastgeber zu suchen”, begründete der Präsident des International Paralympic Committee (IPC), Andrew Parsons, die Entscheidung, Malaysia die Ausrichtung der Schwimm-Weltmeisterschaft 2019 zu entziehen. Die WM sollte vom 29. Juli bis 4. August in Kuching stattfinden.

Hintergrund ist die Ankündigung des mehrheitlich muslimischen Landes im Südosten Asiens, keine israelischen Sportler an der Veranstaltung teilnehmen lassen zu wollen. Israel verurteilte die Entscheidung als “beschämend” und führte sie auf den “fanatischen Antisemitismus” des malaysischen Premierministers Mahathir Mohamad zurück.

Malaysias Premier Mahathir (links) beim Handschlag mit seinem Amtskollegen aus Pakistan, Imran Khan (Archivbild)

Der 93-jährige Mahathir ist seit Jahrzehnten für seine judenfeindlichen Äußerungen bekannt. In einem BBC-Interview bezeichnete er Juden zuletzt als “hakennasig” und gab ihnen die Schuld am Nahost-Konflikt.

Im September 2017 hatte das IPC die Titelkämpfe an Malaysia vergeben und die Zusicherung bekommen, dass alle qualifizierten Athleten aus allen Ländern teilnehmen dürften. “Danach gab es einen Wechsel an der politischen Spitze und die neue Regierung denkt anders darüber”, sagte Parsons. Das IPC sucht nun einen neuen Gastgeber, der die WM im selben Zeitraum ausrichtet.

jv/fab (dpa, rtr)

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